Künstlerische Intentionen – Anthony Lowe

Die Stadt ist das Sujet meiner Malerei. Doch sie ist kein statischer Gegenstand, der seine künstlerische Entsprechung  in meinen Gemälden hat. Meine Bilder haben einen märchenhaften Grundton, sind insofern dem phantastischen Surrealismus entlehnt.


Neuruppin | 2012 | 120 cm x 150 cm

Denn sie sind  alles andere als glatt und logisch. Ursache und Wirkung werden aufgehoben. Der Betrachter wird immer wieder irritiert durch Elemente, die zwar die Beziehungen zum Hier und Heute oder aber zum Vergangenen setzen. Dennoch sind sie verfremdet.


London | Trafalgar Sq. | 130 cm x 140 cm | 1995

Die Stadt lebt durch die Menschen, die sie erbaut haben, die Geschichte; die sie in und mit ihr erlebt haben und erleben. Der Mensch ist, wie es Dr. Thomas Matuszak, Leiter der Graphiksammlung des Lindenaumuseums Altenburg, einmal sagte, nur indirekt in meinen Bildern zu entdecken, „nämlich in der Handschrift des Malers, seinen ausgefeilten narrativen Kompositionen“. „Es ist die Atmosphäre dieser Städtebilder voller erzählerischer Details, der der Betrachter ausgesetzt ist, und die in ihm Ahnungen darüber aufkommen lassen, was den nicht sichtbaren und doch indirekt anwesenden Bewohnern dieser Orte in diesem geordneten Gewirr tagtäglich zugemutet wird“, sagte Matuszak.


Bristol Harbour | 120 cm x 150 cm | 2011

Durch die verzerrten Perspektiven und die Farbgebung in der Bildkomposition werden die Stadtansichten irreal. Das Ergebnis hat die Journalistin der Ostthüringer Zeitung, Carola Frindert, einmal treffend betitelt mit: „Flussbrücke tanzt mit Kirchenturm“

Mit verschiedenen und miteinander in Beziehung gesetzten Perspektiven erzeuge ich in der Bildkomposition eine besondere Dynamik. Der Wechsel von Frontalansicht, Draufsicht oder auch der Sicht von unten soll den Betrachter verwirren, ihn auf neue Wege in die Stadt führen.

Als der Wirrwarr nach Altenburg Kam | 2014 | 90 cm x 120 cm

„Halt gibt einzig die Komposition; der Künstler setzt mit diesen verschachtelt in Szene gesetzten Artefakten und Architekturen Akzente innerhalb der bildlichen Ordnung, die neben dem Wiedererkennungswert – wie etwa der Erfurter Dom oder die Silhouette von Manhatten oder die Roten Spitzen von Altenburg —   bildkonstitutiv als Form, als Farbe – als Ornament oder als emotionaler Farbton erscheinen“, so Thomas Matuszak.


New York | Manhatten Snow | 2009 | 90 cm x 120 cm

Ich arbeite ausschließlich auf Leinwand. Auf die  Zeichnung mit Holzkohle wird eine Mischung aus durchscheinender Lasurmalerei und deckendem Farbauftrag in vielen Schichten ausgeführt. Oft wähle ich einen  Grundton, der trotz der zunächst erscheinenden Vielfarbigkeit, die Grundstimmung des Gemäldes bestimmt.es sind Einzelbeobachtungen, Momentaufnahmen, die ich zusammenführe und die eine Atmosphäre ergeben und die ein Einzelleben im großen Ganzen entwickeln.


Als Petra auf Arbeit geht | 90 cm x 120 cm

Bei aller Bekanntheit des Sujets, das gelegentlich in den Garten oder ins Haus als ebenso heimische Stadt, als Heimstatt wandert, soll den Betrachter irritieren, bestenfalls stimulieren. Dies soll gelingen über ungewöhnliche Beziehungen der Kompositionselemente untereinander und überraschende Erzählmomente im Bild.

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